Der rumänische Fußball-Verband FRF hat nach dem Eklat am Freitagabend im Nations-League-Spiel zwischen Rumänien und Kosovo Öl ins Feuer gegossen. Der Verband verurteilte in einem Facebook-Statement das Verhalten der kosovarischen Spieler und Trainer.
Schwere Vorwürfe nach Eklat
„Es ist bedauerlich, dass die Gastmannschaft das Spielfeld ohne Erlaubnis des Schiedsrichters verließ und sich weigerte, das Spiel im Sinne des Fair Play auf dem Spielfeld zu beenden, was nicht nur einen Mangel an Respekt für den Fußball, sondern auch für den Fußballberuf darstellt“, schrieb der FRF am Samstagmorgen.
Die Partie in Bukarest wurde beim Stand von 0:0 abgebrochen, nachdem in der Nachspielzeit die kosovarischen Spieler geschlossen das Feld verlassen hatten.
Was war passiert? Zunächst entschied Schiedsrichter Morten Krogh nach einem Gerangel zwischen Kosovo-Kapitän Amir Rrahmani und Denis Alibec in Höhe der rechten Strafraumecke auf Freistoß für die Rumänen. Es folgten hitzige Diskussionen auf dem Rasen.
Kosovo-Spieler verlassen das Feld
Als die Rumänen schließlich den Freistoß ausführen wollten, diskutierten einige Kosovo-Spieler um Rrahmani noch immer mit dem Schiedsrichter und deuteten in Richtung der rumänischen Fankurve hinter dem Tor. Auf X kursierten Fotos von einer serbischen Flagge im rumänischen Block - eine Provokation in Richtung der Kosovaren. Zudem sollen „Serbia, Serbia“-Sprechchöre angestimmt worden sein. Zugleich kursierten auch Bilder von Doppeladler-Gesten kosovarischer Spieler.
Rrahmani signalisierte schließlich seinen Teamkollegen, das Feld zu verlassen. Auch Kosovo-Coach Franco Foda schickte seine Spieler in Richtung Kabine.
Die rumänischen Spieler blieben noch einige Zeit auf dem Rasen. Der Schiedsrichter kehrte nach langer Unterbrechung nochmals zurück aufs Feld und brach die Partie schließlich ab. Insgesamt betrug die Wartezeit etwa 30 Minuten. Wie sie nun gewertet wird, ist noch offen. Die UEFA kündigte an, „zu gegebener Zeit weitere Informationen bekannt“ zu geben.
Rumänischer Verband FRF lobt eigene Fans
Neben den Vorwürfen gegen die kosovarische Mannschaft lobte der rumänische Verband die eigenen Anhänger. „Die rumänische Fußballnationalmannschaft möchte sich bei allen Anwesenden für ihre außergewöhnliche Unterstützung und ihr Verhalten beim Spiel gegen den Kosovo bedanken, das nicht nur als dreistündiges Spiel, sondern auch als Beispiel für Einigkeit und Solidarität in Erinnerung bleiben wird“, hieß es in dem Statement.
Der FRF ergänzte: „Die Tricolores danken ihren Fans für die Art und Weise, wie sie sie angefeuert haben, und für ihr Verständnis für ihr gemeinsames Ziel in diesem Spiel.“ Man wisse es „auch zu schätzen, dass es den Anhängern gelungen ist, so wenig wie möglich auf die Forderungen der Gäste einzugehen.“
Der Konflikt zwischen Kosovo und Serbien schwelt seit über 30 Jahren, auch in jüngerer Vergangenheit kam es zu Auseinandersetzungen. Die Republik Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt, wird aber bei weitem nicht von allen UN-Staaten anerkannt.